Stadtkultur Münster

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Das denkmalgeschütze Gebäude der WSfM
an der Himmelreichallee

Soll dieses historische Gebäude mit Ausstrahlung in privilegierter Lage an dem wunderschönen Park, der mit seinen Rasenflächen, dem Spielplatz und vielen Bänken ideal für Kinder und wartende Eltern ist, wirklich getauscht werden gegen das Großprojekt an der Hittorfstraße?

Neue Räume für die Westfälische Schule für Musik

In der münsterschen Onlinezeitung RUMS zeichnet Friedrun Vollmer, die Direktorin der Westfälischen Schule für Musik, ein Porträt ihrer Schule, in dem sie erklärt, was die städtische Musikschule macht, was in Zukunft wichtig wird und welche Probleme ein Musik-Campus lösen würde. 

Die von Frau Vollmer angemahnten und aus Sicht von stadtkultur sehr berechtigten Raumwünsche sollen bei derzeitiger Planung im Musik-Campus verwirklicht werden. Die vielen Ungereimtheiten und Planungsdefizite beim MC beiseite gelassen, fragt stadtkultur: ist der MC wirklich der ideale Ort für die umfassenden Aufgaben der WSfM?

Auch wenn die Musikschule sich an Lernende aller Altersstufen wendet, sind Kinder und Jugendlichen die vielleicht wichtigste Zielgruppe, denn dort wird die Liebe zur Musik bei den Kindern eingepflanzt, gehegt, entwickelt. Das sind seelische Vorgänge. Ob der Ort sie aufnimmt, ihnen zum zweiten Zuhause werden kann (inzwischen Erwachsene berichten  jedenfalls von dieser Erinnerung), hängt von der persönlichen Einbindung ab. In der Himmelreichalle funktioniert das. Kann dies auch gelingen in einem sehr viel unübersichtlicheren Musik-Campus mit mindestens drei unterschiedlichen Institutionen und ihrem Umfeld? Statt Gleichaltriger und Gleichgesinnter laufen im musikalischen Supermarkt viele unbekannte Kunden herum. Ist das ein Wohlfühlort?

Das denkmalgeschützte Gebäude in der Himmelreichallee 50 muss in jedem Fall saniert und barrierefrei gemacht werden, auch, wenn es zu anderer Nutzung von der Stadt verpachtet werden sollte. Dafür gibt es architektonische Lösungen.  

Die Raumwünsche betreffen vor allem große Räume für Konzerte, Ensembleproben aller Art, sowie akustisch gut gedämmte Unterrichtsräume. Beides könnte in einem Ergänzungsgebäude Platz finden, das auf dem nordwestlich direkt angrenzenden Parkplatz errichtet werden könnte. Enthalten wären: ein Konzertsaal in der erforderlichen Größe (200 bis 300 Plätze?) und die benötigten Proben- und Unterrichtsräume. Eine dankbare Aufgabe für ideenreiche Architekten. Im historischen Gebäude könnten sich vor allem die stillen Anteile der Musikschularbeit (Verwaltung, Ruheräume für Lehrende und Lernende etc.) konzentrieren.

Die ideale Lage würde beibehalten. Nicht nur der Park ist ein Glücksfall für Alle, sondern auch die gute Erreichbarkeit von den umliegenden Schulen. Viele Kinder kommen nachmittags mit schwerem Tornister direkt von ihrer Schule zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Unterricht oder zu Proben in die WSfM. Da liegt die Hittorfstraße doch wesentlich ungünstiger.