Die Finanzierung des “Leuchtturmprojekts” Musik-Campus von OB Lewe und Unirektor Dr. Wessels wird an seinem Kern scheitern.
Für das Herzstück “Kulturbau” (Baukosten: 85 Millionen €) steht kein einziger Euro nachweisbar zur Verfügung und niemand weiß, wo das Geld noch beschafft werden könnte. Infolgedessen will die Rathauskoalition den von einigen ohnehin ungeliebten Konzertsaal einfach weglassen und nur die Musikschule plus Flächen für Sinfonieorchester und freie Musikakteure in getrennten Gebäuden an der Hittorfstraße errichten.
An dem geplanten Bau einer neuen Musikhochschule bestehen wegen des klammen Landeshaushalts erhebliche Zweifel. Daher fordert der zitierte Änderungsantrag der Ratsmehrheit die verbindliche Zusage des Landes bis spätestens Ende 2024, die Musikhochschule zu errichten und die versprochenen 20 Millionen Euro für den Kulturbau bereitzustellen. Anderenfalls werde die Koalition das Projekt Musik-Campus nicht weiterverfolgen, sondern sich auf die rein städtischen Bedarfe konzentrieren.
Für den Standort am Coesfelder Kreuz gab es nur drei Argumente: das Grundstück gehört Stadt und Land und ist groß genug für den Riesenbau. Außerdem könnten die entstehenden Räumlichkeiten von allen Institutionen gemeinsam genutzt werden. Aus stadtplanerischer, ökologischer, gesellschaftspolitischer und finanzieller Sicht ist der Standort abseits von jeder Urbanität für dieses inhaltlich realitätsferne und aus der Zeit gefallene Konstrukt völlig ungeeignet. Fällt der Kulturbau als Herzstück des Projekts weg, gibt es keinen Grund mehr, sämtliche Nachteile des Standorts in Kauf zu nehmen, nur um sich keine neuen und besseren Gedanken machen zu müssen.