Stadtkultur Münster

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Der Musik-Campus schrumpft. Der Rat der Stadt Münster ist bereit, auf die Konzert/Kongresshalle zu verzichten. Auch der Neubau der Musikhochschule steht wegen fehlender Landesmittel in den Sternen. Trotzdem soll der Rest des Projekts unverdrossen ans Coesfelder Kreuz gebaut werden. Wäre das sinnvoll? 

Das Luftschloss fliegt davon – Der Musik-Campus hat nur noch eine Galgenfrist

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Aktuelle Situation: Am 11. September wollte OB Lewe den Rat beschließen lassen, einen  städtebaulich-freiräumlichen Wettbewerb für den geplanten Musik-Campus auf dem Gelände an der Hittorfstraße auszuloben. Geplante Kosten: 360.000 €. Es kam anders. Da die Ratskoalition zusammen mit der FDP einen Änderungsantrag eingebracht hätte, verschob der OB am selben Morgen den Tagesordnungspunkt auf Oktober. Legitim, aber ungewöhnlich. Seine Begründung: In der aktuellen Campus-Debatte sei zu viel Dampf, und es gebe zu viele Missverständnisse. Er wolle versuchen, scheinbar unversöhnliche Positionen bei diesem Thema wieder zusammenzubinden. Wie gefährlich ist offenbar der Änderungsantrag für das Projekt?
Die Finanzierung des “Leuchtturmprojekts” Musik-Campus von OB Lewe und Unirektor Dr. Wessels wird an seinem Kern scheitern.
Für das Herzstück “Kulturbau” (Baukosten: 85 Millionen €) steht kein einziger Euro nachweisbar zur Verfügung und niemand weiß, wo das Geld noch beschafft werden könnte. Infolgedessen will die Rathauskoalition den von einigen ohnehin ungeliebten Konzertsaal einfach weglassen und nur die Musikschule plus Flächen für Sinfonieorchester und freie Musikakteure in getrennten Gebäuden an der Hittorfstraße errichten. 
An dem geplanten Bau einer neuen Musikhochschule bestehen wegen des klammen Landeshaushalts erhebliche Zweifel. Daher fordert der zitierte Änderungsantrag der Ratsmehrheit die verbindliche Zusage des Landes bis spätestens Ende 2024, die Musikhochschule zu errichten und die versprochenen 20 Millionen Euro für den Kulturbau bereitzustellen. Anderenfalls werde die Koalition das Projekt Musik-Campus nicht weiterverfolgen, sondern sich auf die rein städtischen Bedarfe konzentrieren.
Für den Standort am Coesfelder Kreuz gab es nur drei Argumente: das Grundstück gehört Stadt und Land und ist groß genug für den Riesenbau. Außerdem könnten die entstehenden Räumlichkeiten von allen Institutionen gemeinsam genutzt werden. Aus stadtplanerischer, ökologischer, gesellschaftspolitischer und finanzieller Sicht ist der Standort abseits von jeder Urbanität für dieses inhaltlich realitätsferne und aus der Zeit gefallene Konstrukt völlig ungeeignet. Fällt der Kulturbau als Herzstück des Projekts weg, gibt es keinen Grund mehr, sämtliche Nachteile des Standorts in Kauf zu nehmen, nur um sich keine neuen und besseren Gedanken machen zu müssen. 

Wer mehr wissen will:

Was bisher geschah, und vor allem nicht geschah
Wir stecken bis zum Hals in der Chance
Bedenkenswertes und die Meinung der Anderen

Unser Appell

Dem vom Rat der Stadt beschlossenen Projekt "Musik-Campus" setzen wir eine durchdachte Alternative entgegen - zukunftsfähig und finanzierbar